Leise fällt der Schnee hernieder
Auf die Stadt in der ich bin.
Und ich rufe immer wieder
Deinen Namen vor mich hin.

Schau in jedes dunkle Eck,
Such in jenem alten Haus,
Doch die Spuren sind nun weg
Und verwelkt der duftend’ Strauß.

Blumen, die ich einst Dir gab,
Weiße Lilien nur für Dich,
Die ein jeder meiden mag,
Der vor Deiner Schönheit wich.

Kannte ihre Zeichen nicht,
Wusste nicht ihr Sein zu deuten,
Blumenkelche, die als Licht
Totenglocken zwölffach läuten.

Anmut flieht nun Blatt um Blatt,
Leis wie Schnee nun nieder fallend,
Meine Rufe werden matt,
Namenlos im Wind verhallend.

Stille heult des Schicksals Sein,
Sturm verstummt in betend Ruh.
Grenzenloser Kerzenschein
Löscht die Dunkelheit im Nu.

Scheltend sink ich auf die Knie,
Reiß gen Himmel meine Hand,
Schwör die Liebe, die wie nie,
Unsre Seelen einst verband.

Leise fällt der Schnee hernieder,
Auf den Grabstein Deiner Liebe.
Und ich singe immer wieder
Trauerweisen unsrer Liebe.

30.01.05 by Marius Jacob